Nachtigall

Nachtigall
Nach|ti|gall ['naxtɪgal], die; -, -en:
versteckt lebender, unscheinbar rötlich brauner Singvogel, dessen sehr melodisch klingender Gesang besonders nachts ertönt.

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Nạch|ti|gall 〈f. 20; Zool.〉 unscheinbar rötlich brauner Singvogel aus der Drosselverwandtschaft, der tags u. nachts singt: Luscinia megarhynchos ● Chinesische \Nachtigall = Sonnenvogel; Polnische \Nachtigall = Sprosser [<ahd. nahtagala, engl. nightingale <westgerm. *nahtagalon „Nachtsängerin“; zu *galon „Sängerin“; zu der idg. Schallwurzel *ghel- „rufen, schreiben“]

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Nạch|ti|gall, die; -, -en [mhd. nahtegal, ahd. nahtagala, eigtl. = Nachtsängerin; 2. Bestandteil zu gellen]:
(bes. in Laubwäldern u. dichtem Gebüsch versteckt lebender) unscheinbar rötlich brauner Singvogel, dessen besonders nachts ertönender Gesang sehr melodisch klingt:
die N. schlägt;
R N., ick hör dir trapsen (salopp, bes. berlin.; man merkt deutlich, was beabsichtigt ist, worauf die Sache hinausläuft).

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Nachtigall,
 
Luscinia megarhỵnchos, zu den Drosseln gehörender, 16-17 cm großer, bräunlicher Singvogel mit rotbraunem Schwanz; die Jungvögel sind dicht gesprenkelt. Lebt in dichtem Gebüsch in Laubwäldern, Parks usw. in West-, Mittel- und Südeuropa sowie in Nordwestafrika und Vorderasien; der sehr wohltönende Gesang ist bei Tag und Nacht zu hören. Das Nest steht meist auf dem Boden, die 4-6 olivbraunen Eier werden 13-14 Tage bebrütet. Die Nachtigall überwintert im tropischen Afrika. Wenn man ihr ein Brutrevier bieten will, darf man das Falllaub unter den Gehölzen nicht entfernen. - Der Name Nachtigall wird in zahlreichen Zusammensetzungen auch für andere Vögel benutzt, z. B.: Polnischer Nachtigall (Sprosser), Chinesischer Nachtigall (Sonnenvögel), Virginischer Nachtigall (Kardinäle).
 
Kulturgeschichtliches:
 
Seit der Antike gilt der Gesang der Nachtigall im Allgemeinen als gutes Vorzeichen. Für den an Schmerzen Leidenden soll er Linderung und für den Sterbenden sanften Tod verheißen. Im alten China und in Persien war die Nachtigall Sinnbild der Liebe, aber auch der Trauer und des Leides. Aus römischer Zeit sind Abbildungen des Vogels auf Wandgemälden, Grabsteinen und Sarkophagen bekannt. Im 11. Jahrhundert erscheint die Nachtigall in der deutschen und französischen Lyrik als »Nachtsängerin«.
 

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Nạch|ti|gall, die; -, -en [mhd. nahtegal, ahd. nahtagala, eigtl. = Nachtsängerin; 2. Bestandteil zu ↑gellen]: (bes. in Laubwäldern u. dichtem Gebüsch versteckt lebender) unscheinbar rötlich brauner Singvogel, dessen besonders nachts ertönender Gesang sehr melodisch klingt: die N. trillert, flötet, schlägt, schluchzt; sie singt wie eine N.; R N., ick hör dir trapsen (salopp, bes. berlin.; man merkt deutlich, was beabsichtigt ist, worauf die Sache hinausläuft).

Universal-Lexikon. 2012.

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